Schon lange war ich nicht mehr so tief berührt von einem Film. Saroo Brierley aus Indien war als 5-Jähriger in einen Zug eingestiegen und erwachte 14 Stunden später in der ihm fremden Stadt Kalkutta. Dort hatte er sich zunächst wochenlang mit Bettelei über Wasser gehalten, bis er in ein Waisenhaus kam. Weil er weder den Namen der Stadt wusste, aus der er stammte, noch einen Familiennamen nennen konnte, wurde der Junge zur Adoption freigegeben. Das Ehepaar, das ihn adoptierte, lebte in Tasmanien (Australien), wohin sie ihn mitnahmen. Saroo, welcher es in Australien beruflich und privat in jeder Hinsicht geschafft hatte, fing als Erwachsener an, mit Hilfe von Google Earth nach seiner früheren Heimat zu suchen. Er suchte die Aufnahmen von ganz Indien nach Anhaltspunkten ab und berechnete schließlich, wie weit er in jener Nacht wohl gefahren sein könnte. Der Weg zurück zu seiner echten Familie ist herzergreifend und unendlich mutig zugleich.